Überraschendes Pokal-Aus bei der SGM Niederstotzingen/Rammingen

17.08.2023

Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung

Herren I:

SGM Niederstotzingen/Rammingen - FV Sontheim I 3:2 (0:1)

Deutliche Kritik von Trainer Sebastian Knäulein für das Team des FV Sontheim

Was war da denn los? Mit 2:3 unterlag der favorisierte FV Sontheim in der 2. Runde des Bezirkspokals bei der SG Niederstotzingen/Rammingen. Sontheims Coach Sebastian Knäulein machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl und sprach Punkte an, die ihn äußerst stören:
Als Fußball-Bezirksligist trat der FV Sontheim bei der klassentieferen SG Niederstotzingen/Rammingen (Kreisliga A3) an. Das Derby lockte am Mittwochabend, 16. August, sehr viele Zuschauer an. „So voll habe ich den Sportplatz in Niederstotzingen noch nie gesehen“, sagt SG-Trainer Stefan Wannenwetsch. Zumindest die Anhänger der gastgebenden Mannschaft wurden belohnt, schließlich siegte der Außenseiter mit 3:2. „Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, doch niemand konnte sich an einen Sieg gegen die erste Mannschaft des FV Sontheim erinnern“, freute sich Wannenwetsch über den Erfolg seines Teams.

Auch im Fußball gilt: Des einen Freud, des anderen Leid: „Das war schon sehr enttäuschend, dass wir in der zweiten Pokalrunde rausgeflogen sind. Mich wurmt das unheimlich. Pokal ist nämlich etwas Geiles. Und wir sind leider nicht mehr dabei“, sagt Sebastian Knäulein. Ein Aspekt: Den Sontheimern haben aufgrund der Urlaubszeit viele Leistungsträger gefehlt (allerdings auch der SG Niederstotzingen/Rammingen). Der Coach, der von elf oder zwölf fehlenden Spielern spricht, betont aber: „Ich weiß nicht, ob das so entscheidend gewesen war. Ich möchte das nicht auf die personelle Situation schieben. Das Entscheidende ist: Wer da ist, muss Leistung bringen.“

Dabei sei nicht alles schlecht gewesen. Die Sontheimer fingen gut an und gingen durch ein Tor von Daniel Gentner früh in Führung (4. Minute). „Danach haben wir verpasst, das 2:0 zu erzielen“, bedauert Knäulein, dessen Team einige hundertprozentige Chancen vergab. Auch SG-Trainer Wannenwetsch sagt: „Wir hatten Glück, dass wir uns nicht das 0:2 gefangen haben.“

„Unsere ersten Minuten der zweiten Halbzeit waren unterirdisch.“

Sebastian Knäulein

Nach dem Seitenwechsel gab es die wohl entscheidende Phase. „Unsere ersten Minuten der zweiten Halbzeit waren unterirdisch“, bemängelt Sontheims Trainer Sebastian Knäulein. Begünstigt durch einen Stellungsfehler der Sontheimer glich Maximilian Holz für Niederstotzingen/Rammingen zunächst aus (50.). Nur eine Minute später nutzte Milen Lyubenov eine Lücke in der unsortierten Gäste-Abwehr, um das 2:1 zu machen. Das 3:1 von Nico Junginger sei schlicht ein Traumkopfballtor gewesen, sagt Knäulein, dessen Mannschaft in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch Kapitän Gentner nur noch der Treffer zum 2:3-Endstand aus Sontheimer Sicht gelang.

„Am Schluss haben wir auch gute Chancen vergeben. Dann reicht’s einfach nicht“, so Knäulein weiter, der aber auch die Urlaubsplanung einiger Spieler hinterfragt. "Ich möchte niemanden vorschreiben, wann er in den Urlaub zu gehen hat und wann nicht. Aber man sollte seinen Urlaub vielleicht so planen, dass man bei wichtigen Spielen der Mannschaft helfen kann“, sagt der 42-Jährige.  

Auch am Sonntag (20. August), dem ersten Spieltag in der Bezirksliga und in der Kreisliga A3, würden viele Spieler fehlen. „Dann geht’s weiter mit dem Personalpuzzle, da unsere zweite Mannschaft auch spielt. Es leidet ja nicht nur eine Mannschaft darunter, sondern der ganze Verein“, erklärt Knäulein, dessen Bezirksligateam auch vor der neuen Saison zum Favoritenkreis gezählt wird. Der Sontheimer Trainer sagt aber: „Wenn wir vollständig sind, haben wir ein Riesenpotenzial. Die Frage ist aber, wann wir alle Leistungsträger dabeihaben, um so eine Erwartungshaltung erfüllen zu können.“

Und während sich die Sontheimer wegen der Derbyniederlage sicherlich noch einige Zeit einiges anhören dürfen, wurde bei der SG Niederstotzingen/Rammingen natürlich gefeiert. „Der Sieg war sicherlich etwas glücklich, aber nicht unverdient“, sagt Stefan Wannenwetsch. Schließlich hätten die Gastgeber in der Halbzeitpause auch taktisch etwas geändert.

„Am Schluss konnte keiner meiner Jungs mehr laufen.“

Stefan Wannenwetsch

„Am Schluss konnte keiner meiner Jungs mehr laufen“, umschreibt der SG-Trainer, dass sein Team alles für den Sieg gegeben habe. Den Erfolg möchte der 31-Jährige aber auch nicht überwerten und blickt Richtung Ligaanfang: „Gegen Sontheim durften wir reagieren. In der Liga werden es andere Spiele, da müssen wir eher agieren.“