Bezirksliga: Vorschau auf das Topspiel gegen Bargau

02.06.2023

Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung

Herren I:

FV Sontheim gegen Germania Bargau: Diese Spieler könnten den Unterschied ausmachen

Der Spitzeneiter empfängt den punktgleichen Tabellenzweiten. Bei einem Heimsieg gegen den 1. FC Germania Bargau könnte sich der FV Sontheim fast schon zum Meister krönen lassen. Warum ein bestimmter Sontheimer Spieler ohne Nerven zum Trumpf werden könnte, welche Leistungsträger fehlen und warum Nattheims Trainer an den FC Bayern München denkt:

Das kann ja heiter werden! Bei vorhergesagtem Sonnenschein und einer aller Voraussicht nach beeindruckenden Zuschauerkulisse empfängt der FV Sontheim am Sonntag, 4. Juni, den 1. FC Germania Bargau (15 Uhr). Beide Teams haben 64 Punkte auf dem Konto, dahinter folgt die TSG Nattheim als Tabellendritter mit 61 Zählern. Und: Die Sontheimer haben die mit Abstand beste Tordifferenz. Heißt im Umkehrschluss: Bei einem Heimsieg wäre ihnen am letzten Spieltag (10. Juni) die Meisterschaft nur noch theoretisch zu nehmen.

Alle Trümpfe in der Hand

„Klar, bei einem Sieg müsste es aufgrund des Torverhältnisses reichen“, weiß auch Sebastian Knäulein. Ob er deswegen einen besonderen Druck verspürt? „Nee, Druck hat man eher, wenn man um den Klassenerhalt kämpft“, sagt der Sontheimer Trainer. „Bei uns ist es mehr Vorfreude. Wir haben alle Trümpfe in der Hand, es ist eine Riesenchance für uns. Genau solche Spiele sind geil und machen Spaß“, fügt der 41-Jährige an. Und: „Von einem Unentschieden haben wir mehr als Bargau.“ Somit stehen die Gäste durchaus unter Druck?

„Für uns ist es schon eine Art Endspiel“, sagt Kevin Hegele zwar. „Bei einer Niederlage wäre die Chance auf die Meisterschaft so gut wie weg“, so der Bargauer Coach. Aber auch er spricht von einer Vorfreude aufs Spitzenspiel. „Es ist etwas Besonderes. Wir werden auch von vielen Fans begleitet, schließlich ist es für uns das letzte Auswärtsspiel der Saison“, sagt der 32-Jährige. „In Sontheim ist auch immer gut was los, da herrscht eine besondere Atmosphäre.“

Und beide Teams haben Spieler in ihren Reihen, die den Unterschied ausmachen könnten. So kommen Tobias Klotzbücher und Christian Kreutter auf Bargauer Seite bislang auf 19 und 18 Tore. „Es kann sein, dass die beiden die entscheidenden Momente haben werden. Von der Qualität her traue ich es ihnen zu“, sagt Hegele, jedoch mit dem Verweis auf eine notwendige mannschaftlich geschlossene Defensivleistung. Beim 3:0-Heimsieg im Hinspiel habe sein Team eines der besten Saisonspiele gezeigt hat.

FV Sontheim: seit 13 Spielen ohne Niederlage

Für den FV Sontheim war es wiederum die letzte Niederlage. Danach gab es elf Siege und zwei Unentschieden. Was auch daran liege, dass sich seine Mannschaft weiterentwickelt habe, erklärte Sebastian Knäulein schon vor einiger Zeit. Gegen Bargau wird er urlaubsbedingt auf Jonathan Mack und Jakob Gläser verzichten müssen. Es spiele aber keine Rolle, wer fehlt, betont der Sontheimer Coach. Und ähnlich wie Kevin Hegel tut er sich damit schwer, Spieler zu benennen, die die besonderen Akzente im Spitzenspiel setzen könnten.

Daniel Gentner ist nun fokussierter

Einer sei aber Daniel Gentner, der in seine Führungsrolle hineingewachsen sei. So war der Kapitän früher zum Beispiel für die ein oder andere Diskussion mit Schiedsrichtern zu haben. „Nun ist er fokussierter und nimmt auch besser wahr, wie er wiederum von seinen Mitspielern wahrgenommen wird“, sagt Knäulein. „Er tut uns richtig gut.“

Und wenn er noch einen Spieler nennen müsste? „Michael Kastler war herausragend gegen Nattheim“, sagt der Sontheimer Trainer. So verwandelte Kastler den Strafstoß zum 2:1-Sieg. „Er hat wahrscheinlich den besten rechten Fuß der ganzen Region“, sagt Sebastian Knäulein. „Und er ist eiskalt vom Elfmeterpunkt. Er hat einfach keine Nerven.“ Ganz der Trainer fügt Knäulein aber auch an: „Wir können nicht von zwei, drei Spielern leben. Ich könnte über jeden einzelnen eine Lobeshymne schreiben.“

100-Tore-Marke geknackt?

Die letzten beiden Saisonspiele möchte er natürlich gewinnen. Und dabei die 100-Tore-Marke knacken? Denn bislang waren die Sontheimer immer dann in die Landesliga aufgestiegen, wenn sie mindestens 100 Treffer erzielt hatten. „Wir warten mal ab, was kommt“, sagt Sebastian Knäulein. Angesichts dieser Andeutung kann es ja wirklich heiter werden.

TSG Nattheim: der lauernde Tabellendritte

Vor dem 28. Spieltag waren sogar drei Mannschaften an der Tabellenspitze punktgleich: Sontheim, Nattheim und Bargau hatten jeweils 61 Zähler. Doch dann verloren die Nattheimer ihr Heimspiel gegen den FV Sontheim mit 1:2. Auch wenn das schon einige Tage her ist (über Pfingsten war spielfrei), sagt Maximilian Laible: „Das tut schon noch weh.“ Und der Trainer der TSG Nattheim weiß auch: „Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand.“

Am Sonntag geht’s für die TSG Nattheim zum TV Neuler (15 Uhr). Dann kann Laible wohl auch wieder auf Patrick Brümmer zurückgreifen, der aufgrund eines grippalen Infekts gegen Sontheim kurzfristig ausgefallen war. Zwar tippt Laible auf einen Sontheimer Sieg im Spitzenspiel. Und damit wäre das Thema Meisterschaft auch durch. Doch der 37-Jährige erinnert auch an die Bundesliga. „Da hätten am Ende auch nur die wenigsten damit gerechnet, dass Bayern Meister wird.“