Das Überraschungsteam der neuen Saison?

07.08.2021

Herren I:

Selbst kurz vor dem Saisonstart mussten einige Fans des FV Sontheim ganz genau hinschauen: Noch sitzen nicht alle Namen der Neuzugänge. Zwar kommen viele aus der eigenen Jugend. Diese hatte allerdings aufgrund der Corona-Pandemie fast die kompletten letzten eineinhalb Jahre Spielpause.

Die Königsfrage lautet: Wer kann die Zwillingsbrüder Fabian und Bastian Matuschek auseinanderhalten? Anhand der Fußballschuhe? Vielleicht. Anhand der Trikotnummern aber ganz bestimmt. Sebastian Knäulein muss bei dieser Frage lachen. Erwischt? „Nein, das klappt inzwischen ganz gut“, sagt der Trainer, räumt aber ein, dass auch er anfangs seine Probleme hatte mit den Zwillingen, die unter anderem beim 1. FC Heidenheim ausgebildet wurden.

Doch bei aller Rätselei reift bei so manch einem Beobachter die Erkenntnis: Da ist beim FV Sontheim eine goldene Generation im Kommen. Die jungen Wilden mischten zumindest in der Vorbereitung ganz schön mit, worüber auch der ein oder andere etablierte Spieler nicht schlecht staunte. „Die jungen Spieler tun uns gut“, lobt Knäulein. Der 40-Jährige weiß aber auch, dass Geduld gefragt ist. „Wir müssen abwarten, wie sie sich entwickeln und ob sie auf Dauer das Niveau halten können.“

Längere Pause für Hörger?

Einer darf sich vielleicht schon im ersten Spiel der neuen Saison beweisen: Im Auswärtsspiel beim TSV Neu-Ulm (Samstag, 15.30 Uhr) könnte Steffen Sapper auf der linken Abwehrseite auflaufen und dort Tobias Hörger ersetzen. Dieser ist eigentlich absoluter Stammspieler, verletzte sich aber im WFV-Pokalspiel gegen Normannia Gmünd kurz vor Schluss am Fuß.

Erste Befürchtungen, das Syndesmoseband könnte betroffen sein, bestätigten sich zwar nicht. Zudem ging die Schwellung zurück. Allerdings könnten andere Bänder betroffen sein, sagt Knäulein. Hörger pausierte somit die letzten Tage. „Natürlich ist es auch die Chance für andere, sich zu zeigen. Dafür haben wir ja den breiten Kader.“

Der Ausfall von Jorgo Kentiridis tut den Sontheimern aber auch weh, fügt Knäulein an. Kentiridis erlitt im Training eine Rippenprellung und fehlte bereits in den beiden WFV-Pokalspielen gegen Hofherrnweiler (2:2 nach Verlängerung) und Gmünd (0:3). „Wir warten, bis Jorgo schmerzfrei ist“, sagt der Coach.

Laubmeier wieder zurück

Dagegen wird Mario Laubmeier gegen Neu-Ulm voraussichtlich in die Startelf zurückkehren. Der Offensivspieler kommt von der SG Herbrechtingen/Bolheim, spielte aber früher höherklassig. In den beiden Pokalspielen fehlte er urlaubsbedingt. „Laubi ist im besten Fußballeralter. Mit seiner Qualität hilft er uns auf jeden Fall weiter“, sagt Knäulein.

Trotz der klaren 0:3-Niederlage gegen Gmünd war der Sontheimer Coach vor allem mit der Leistung in der ersten Halbzeit zufrieden. Doch der FVS musste kurz vor der Halbzeitpause und danach zwei Gegentore hinnehmen. „Vielleicht hatten die Jungs dann auch die 120 Minuten vom Spiel gegen Hofherrnweiler im Kopf“, so Knäulein.

Gut möglich, dass auch Noah Eberhardt gegen Neu-Ulm sein Debüt für Sontheim in der Liga geben wird. Der Burgberger, der vom FC Gundelfingen kommt, ist ein Kandidat für die Abwehr. Dagegen musste Elias Oberling, der ebenfalls vom FCG kommt, zuletzt kürzertreten (Oberschenkelverletzung). Mit Elvir Arslanovic, er kommt wie Oberling aus Giengen, brennt ein weiterer Neuzugang vom FC Gundelfingen auf seine Chance.

Länger verzichten muss der FV Sontheim allerdings auf Ruben Ertle. Der Offensivspieler hatte sich bereits zu Beginn der Vorbereitung das Kreuzband gerissen.

Beim ersten Sontheimer Gegner Neu-Ulm gab es einen Betreuerwechsel. Lukas Kögel, zuvor Spielertrainer, läuft nur noch als Spieler auf. Neuer Coach ist Bülent Haki, der zuvor Co-Trainer war.

Die Prognose der HZ

Das Saisonziel des FV Sontheim lautet Klassenerhalt. Alle Leistungsträger konnten gehalten werden. Sollten diese von Verletzungen verschont bleiben, ist der verstärkten Sontheimer Mannschaft aber durchaus ein einstelliger Tabellenplatz zuzutrauen.

Angeführt von einem formstarken Kapitän Jonathan Mack spielten die Sontheimer eine starke Vorbereitung, die von einem 2:0-Sieg beim allerdings personell geschwächten Bayernliga-Aufsteiger FC Gundelfingen gekrönt wurde. In den beiden WFV-Pokalpartien gegen Hofherrnweiler und Gmünd bekamen auch die jungen Neuzugänge ihre Chance und hielten mit den Spielern der höherklassigen Verbandsligisten gut mit.

Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung