Interview mit unserem neuen Kapitän Jonathan Mack

Herren I:

"Die brauchen nicht mehr anzurufen"

Jonathan Mack ist neuer Kapitän beim FVS. Der 25-Jährige erzählt von seiner Zeit bei der "Zweiten" , Wechselgedanken und warum junge Spieler ab und an mal die Binde bekommen.

Er ist nicht nur absoluter Leistungsträger beim FVS, sondern auch frischgewählter Kapitän. Damit folgt Jonathan "Jonne" Mack auf CHristoph Renner, der nun nur noch sporadisch für seinen Heimatveren SG Heldenfingen/Heuchlingen in der zweiten Mannschaft auflaufen will. Herr Mack, waren Sie überrascht, dass Sie gewählt wurden? Jonathan Mack: Nee, überrascht nicht. Letztes Jahr war ich ja schon zweiter Kapitän. Für mich ist das Amt also in Frage gekommen. Überrascht war ich insofern, dass ich im Urlaub und damit an dem Tag der Wahl im Trainingslager nicht dabei war. Ich habe per Whatsapp erfahren, dass ich nominiert und dann auch gewählt wurde. Für mich war es selbstverständlich, die Wahl anzunehmen. Was für eine Art Kapitän ist Jonathan Mack? ich versuche stets positiv zu sein und alle zu pushen. Fußball ist aber unser Hobby, da gehören Fehler dazu. Wenn ich jedoch etwas ärgert, dann kann ich auch schon mal laut und emotional werden. Manchmal gibt es auch Situationen, in denen es angebracht wäre mal nichts zu sagen, in denen ich aber trotzdem aus mir rausfahre. Das ist aber nicht böse gemeint, ich will einfach das Beste für die Mannschaft. Natürlich versuche ichdank meiner Erfahrung auch die jungen Spieler durch Gespräche an die Mannschaft heranzuführen. Was kostet es denn, Kapitän beim FVS zu werden? (lacht) Noch muss ich keinen Einstand bezahlen. Ich plane jetzt auch nichts, es sei denn, die Jungs überlegen sich noch etwas. Es ist aber schon so, dass die jungen Spieler bei einem Vorbereitungsspiel mal die Binde bekommen, damit sie einen Kasten Bier zahlen müssen. Wie sehen Sie Ihre Entwicklung beim FVS? Ich bin Ur-Sontheimer, habe meine komplette Jugend in Sontheim gespielt und kam dann zu den Aktiven. Anfangs habe ich noch zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft gependelt und auch mal ein halbes Jahr in der zweiten Mannschaft in der Kreisliga gespielt. Das kann ich aber jedem jungen Spieler nur empfehlen, weil man da die Spielpraxis bekommt, die man aus der Jugend gewohnt ist. Wenn man direkt in die erste Mannschaft kommt, damals war es Bezirksliga, hat man nicht immer gleich die volle Spielzeit. In der Zweiten kann man sehr viel lernen, um dann als gestandener Spieler in die erste Mannschaft zu kommen. Mir hat das damals gutgetan. Seit fünf Jahren spiele ich regelmäßig oder immer in der Ersten. Im letzten Jahr fielen Sie längere Zeit aus... Ich hatte mir im Training die Außenbänder gerissen. Wir haben nicht den größten Kader, da fällt sowas gleich ins Gewicht. Auch das mit Mats (Marcus Mattick/ Riss des vorderen Kreuzbandes) ist tragisch für uns, da wir offensiv nicht sehr breit aufgestellt sind. Und wie sehen Sie die anstehende Landesligasaison? Der Respekt ist auf jeden Fall groß, es wird extrem hart. Wir haben viele Spiele und englische Wochen. Das kann ein Vorteil sein, wenn man mal einen Lauf hat. Wenn man aber regelmäßig Niederlagen einfährt, kann das extrem frustrierend und schwierig sein. Gefühlt werden die Teams ab Platz 5 im Abstiegskampf befinden. Wir natürlich auch. Grundsätzlich steht ein großer Berg vor uns. Ich persönlich bin aber gespannt, wie sich die Coronasituation entwickelt. Und ob wirklich durchgespielt wird. Das kann sich ja schnell ändern. Haben Sie schon mal dran gedacht, vom FVS wegzugehen? In der letzten und vorletzten Saison gab es keine Angebote mehr. Aber davor war es schon so, dass man einen Anruf bekommen hat. Prinzipiell habe ich aber nie mit dem Gedanken gespielt, zu wechseln. Es gab aber mal eine Situation als ich zu Beginn meiner aktiven Zeit in der zweiten Mannschaft war, in Schwäbisch Gmünd studiert und unter der Woche dort gewohnt habe, dort in der Nähe einen Verein zu suchen. Weil mir der FVS aber so am Herzen liegt und es in der Saison auch Personalprobleme gab, habe ich beschlossen: Ich kann nicht gehen. Damals habe ich auch in der ersten Mannschaft ausgeholfen. Für mich kommt jetzt ein Wechsel nicht in Frage, ich wohne in Sontheim und spiele nicht mit dem Gedanken. Und das wissen auch die Vereine, dass sie nicht mehr anzurufen brauchen (lacht).

Bericht: Heidenheimer Zeitung